Hier ein Paar kleine Tipps und Tricks die vielleicht auch dir das Radreisen erleichtern.
Hast du dich schon mal gefragt wie wir unsere Wäsche trocken kriegen? Na ganz einfach wir hängen sie an den Lenker! T-Shirts und Hosen werden auf die Hinterradtaschen geschnallt.
Um das Laufrad wieder in Spur zubringen kannst du einen Kabelbinder am Rahmen befestigen. Dieser wird abgelängt und dient als flexible Referenz beim Zentrieren. Auf diese Weise haben wir sogar schon ein ganzes Laufrad neu eingespeicht.
Vieleicht hattest du auch schon das vergnügen eine oder sogar mehrere Schrauben deiner Ortlieb-Tasche zu verlieren. Auch schauen die Muttern im Innern der Tasche ganz schön weit raus. Deshalb haben wir die meisten unserer Schrauben durch M 4 x 12mm Flachkopfschrauben mit Karosseriescheiben und selbstsichernden Muttern ersetzt.
Mit einem Stück Schnur und zwei Knoten ist der Allesbefestiger schnell selbst gemacht. Durch das ziehen an den Enden zieht sich die Schlaufe zusammen. Wir benutzen dies für unsere Wäsche oder eine PET Flasche.
Damit deine Nadeln deines Nähsets auch da sind wenn du sie brauchst steche sie einfach in ein kleines Stück Stoff und rolle dieses zusammen. Das alles zusammen steckst du in deine Nähgarnrolle.
Auf Reise wir etwas kaputt gehen. Sei es das Zelt sei es ein Schuh oder eine Tasche. Normales Nähgarn ist manchmal bei gewissen Anwendungen überfordert. In dem Fall kannst du auch Zahnseide als Garn nehmen. Bei Steffis Tasche zum Beispiel hält es hervorragend. Auch ein Schuh haben wir damit schon repariert.
Die Halterrungen der Ortliebtaschen sind sehr gut, aber nicht fürs Gelände. Öfter mal hüpfte die untere Klammer heraus. Um das zu lösen, haben wir um alle Frontroller einen Gurt geschnallt. Seither haben wir auch im schweren Gelände keine Probleme mehr.
Für
Nalgene Flaschen gibt es keine besonderen Flaschenhalter allerdings passen die BBB Flaschenhalter super wenn man die Klammer für den Flaschenkopf des Halters abschraubt. Für die 1 Liter Flasche haben
wir den Halter noch etwas gekürzt. Der Vorteil ist, dass die Flaschen auch bei längeren Reisen nicht ständig ausgetauscht werden müssen. Wenn wir jedoch in schweres Gelände gehen machen wir noch
einen Gurt um die Flaschen.
Statt
des mitgelieferten Faltbeutel beim Sawyer Wasserfilter kann auch eine Handelsübliche PET Flasche genutzt werden. Die Handhabung ist dadurch sehr viel einfacher und nach ein paar Wochen können die
alten Flaschen gegen neue ersetzt werden.inzwischen nutzen wir aber hauptsächlich die Gravitationsfilter Variante.
Eine Kerze eignet sich hervorragend als Schmiermittel für hakende Reißverschlüsse. Von Zeit zu Zeit angewendet danken es die Verschlüsse durch längere Haltbarkeit.
Zwar nicht so schick aber es gehts. Nachdem wir in Kirgistan über Nacht bestohlen wurden, war Improvisation gefragt. Eine große Mülltüte als Regenjacke und zwei kleinere für die Hände. Wenn dir nichts anderes bleibt ist das eine praktikable Lösung. Wir konnten so fast 700km überbrücken.
Eine App, die uns auf der Reise empfohlen wurde. Sie dient zur Navigation und wird stetig verbessert. Wir benutzen sie öfter um einen Überblick über zu bekommen. Sicherlich nicht Vollständig, aber hilfreich und zudem kostenlos.
Die Distanzstücke bei Ortliebtaschen gehen auf kurz oder lang bestimmt verloren. Um dem gleich von vorne herein aus dem Weg zu gehen und unsere Träger zu schützen haben wir bei Andis Rad Gartenschlauch und bei Steffis Rad Kabelschlauch drum gewickelt.
Aufgrund der Länge ist es schwierig die Speichen sicher unterzubringen damit diese nichts beschädigen oder beschädigt werden. Ein ganz hervorragender Platz ist hierfür die Sattelstütze. Einen Stoff außen herum damit nichts klappert und einen Faden zum Herausziehen und alles ist sicher verstaut.
Um auch sicher zu sein das niemand unsere Rösser während der Nacht klaut haben wir zum normalen Schloss ein Stahlseil dabei. Das Stahlseil wird um die Räder geschlauft und anschließend an einen der Reißverschlüsse des Innenzeltes befestigt. So bekommen wir hoffentlich mit wenn uns jemand die Räder stehlen will.
Ein Chalkbag aus dem Klettersport ist bei uns unser Knabber/Kleinkram Sack. Während der Fahrt ist es super einfach Sachen heraus zu nehmen oder rein zu stecken.
Wir haben lange gesucht bis wir einen Passenden Flaschenhalter für unsere Benzinflasche gefunden haben. Der einzige der wirklich passte ist der Sigg Flaschenhalter von Asista. Erst waren wir skeptisch, da aus Plastik, aber er lebt immer noch und macht weiterhin einen sehr guten Job.
Da
wir die Pumpe immer in der Benzinflasche belassen ist es notwendig diese gegen Dreck zu schützen. Wir haben daher ein Stück wasserdichtes Gewebe genommen und eine Gummikordel um damit einen Überzug
zunähen. Aufwand 1 Stunden, mit Nähmaschine wesentlich schneller.
In unseren 2,5 Liter großen Topf ist reichlich Platz. Damit wir diesen Raum auch nutzen sind all unsere Gewürze und der Benzinkocher darin verstaut. Damit aber nichts klappert und unser Topf länger lebt haben wir ein Inlett aus einem alten Handtuch genäht.
Da wir immer wieder Dinge haben die undicht werden oder Reißen haben wir immer eine Tube "Seamgrip" dabei. Schon häufiger mussten wir damit unsere Taschen, Matratzen Schuhe und Säcke Kleben. Ein guter Alrounder für unterwegs. Einziger Nachteil ist die lange Trocknungsdauer von 8 Stunden. Aber dafür hält es auch.
Wir haben beide eine regulär Matte mit 183cm. Für Andi (2m) ist diese eigentlich zu kurz, aber für die Füße und am Kopf nutzt er einen Kleidersack oder eine Jacke. Vorteil: wir sparen Platz und Gewicht.
Alle 1000km wechseln wir unsere Ketten. Wir kaufen nicht immer neue sondern haben 2 pro Rad die abwechselnd gefahren werden. Der Vorteil ist wir können mit einem Paar Ketten einer Kassette und denselben Kettenblättern erheblich weiter fahren, da diese gleichmäßiger abgenutzt werden. Steffi fährt nach über 29 000 km immer noch die ersten beiden. Die Campagnolo C9 Ketten haben sich bei uns definitiv bewährt.
Für die große Fahrt hat jedes Rad einen Nabendynamo. Hiermit produzieren wir die Energie für Smartphone, Kamera, Kopflampe, GPS und manchmal auch für den Laptop. Wir haben uns dazu eine angepasste Version des „Alten Forumslader“ gebaut den Andi auch wenn nötig unterwegs reparieren kann.
Statt irgendwelcher Outdoor Titan Schüsseln nutzen wir 600 ml Tupperschüsseln um unser Essen gerecht untereinander zu verteilen (Für Andi natürlich mehr). Falls etwas übrig bleibt oder wir Vorkochen für den nächsten Tag können wir einfach den Deckel drauf machen und gut ists.
Manchmal ist es doch schön eine heiße Dusche oder sogar ein Bett zu haben. Für uns ist da die beste Plattform Warmshowers.org. Hier tummeln sich tausende von Radfahrbegeisterten weltweit die nur darauf warten, abgekämpften Radlern einen Unterschlupf zu geben.
Noch nicht Genug?! Weitere Tipps und Tricks werden folgen
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Hannelore Lang (Sonntag, 10 Dezember 2017 13:01)
Das sind ja wirklich super Tipps Danke
Euch weiter eine Gute Fahrt
Liebe Grüße Hannelore
Julius (Montag, 02 Juli 2018 21:39)
Richtig gut! Danke!
nico (Donnerstag, 20 Dezember 2018 15:46)
Hey!
Danke für das Teilen der Tipps! Normalerweise ist man ja gewöhnt, das da immer wieder das Gleiche aufgekocht wird, aber hier hagelt es echt Brauchbares!
Euch weiterhin alles Gute auf Eurer Reise!
nico
Jakob (Freitag, 22 Februar 2019 04:16)
Hahaha, das ist ja echt genial! Ich feier die Idee mit den Speichen in der sattelstütze :D danke ihr seid klasse
Matthias (Sonntag, 22 September 2019 23:01)
War eigentlich nur auf der Suche nach einem Flaschenhalter für Nalgene Trinkflaschen und nun habe ich alle Eure Tipps durchgelesen. Echt hilfreich. Vielen Dank!!!
Jan M. I. (Sonntag, 08 März 2020 14:13)
Speichen in der Sattelstütze – da kenn’ ich noch den Tipp, die durch einen vom Durchmesser her geeigneten Flaschenkorken zu stecken und den dann in die Sattelstütze.