Diesmal muss ich (Andi) schreiben. Steffi hat sich krank gemeldet.
Eigentlich sind wir schon mitten in Laos angekommen, trotzdem blicken wir noch mal zurück auf unsere letzten zwei Wochen in China. Von Lijiang aus durchquerten wir die Provinz Yunnan bis in den äußersten Süden zur laotischen Grenze.
Drei Wochen, 1.480 km und 25.500 Höhenmeter sind vergangen, seitdem wir in Chengdu aufgebrochen sind. Gleich 15 mal haben wir im Dezember die 4.000 m überschritten. Mit Sonnenbrandgefahr am Tag und zweistelligen Minustemperaturen in der Nacht war uns das Wetter überwiegend gut gestellt. Durch etliche Nationalparks, entlang der Grenze zu Tibet, zugefrorene Bäche und schneebedeckte Gipfel. Die Auswahl der Bilder ist uns unglaublich schwer gefallen. Zu beeindruckend ist das Erlebte. Wir haben geknipst wie die Weltmeister und können euch doch nur einen kleinen Teil der Bilder zeigen. Natürlich die Schönsten :). Aber alles der Reihe nach.
China erwartet uns mit riesengroßen Entfernungen. Mit Blick auf die Karte wird uns bewusst, wie groß dieses Land eigentlich ist. Mit unserem 90 Tage Visum brauchen wir uns zwar um die Aufenthaltsdauer keine Sorgen machen, trotzdem wird uns schnell klar, dass wir irgendwann ein Stück mit Bus oder Bahn zurücklegen müssen um voran zu kommen. Der Winter sitzt uns im Nacken! Doch einfach hinter der Grenze in den Zug steigen? Das kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen so lange wie möglich die Provinz Xinjiang, die sich doch so stark vom restlichen China unterscheiden soll, mit dem Rad erkunden.
Über die G218 wollen wir von Yining Richtung Turpan fahren. Vorbei an landwirtschaftlicher Nutzfläche: Weintrauben, Lavendel und Maulbeeren. Frauen verkaufen Äpfel, Süßkartoffeln und Lauch am Straßenrand. Das Tal wird immer enger und die Berge kommen immer dichter an uns ran.