Es gibt viele Wege, die Alpen zu überqueren. Wir haben uns für die Via Claudia Augusta entschieden, der wir von Füssen bis Meran folgen. Die Temperaturen fallen, umso tiefer wir in die Alpen fahren. Aber der Frühling ist auch hier auf dem Vormarsch. Die Felder sind übersät mit Krokussen, welche nur auf ein paar Tage gutes Wetter zum Blühen warten. Die Schneefelder sind fast verschwunden und die Skisaison vorbei.
Zwei Pässe und einige Höhenmeter gilt es auf dem Weg von Deutschland nach Italien zu überwinden. Am ersten Tag überqueren wir den Fernpass bei regnerischem und kaltem Wetter. Der Weg ist mühsam und schwierig, vor allem bei so viel Gepäck. Grobschotter mit einzelnen Schneeresten verfolgen uns bis auf den Gipfel. Am zweiten Tag unseres Alpencross geht es weiter den Inn entlang. Wir treffen die ersten und einzigen drei Tourenradler, welche auf Via Claudia Augusta von München nach Verona unterwegs sind. Jedoch mit viel weniger Gepäck, ohne Zelt und Schlafsack.
Die Beine sind noch müde und schwer. Doch der Reschenpass wartet auf uns! Asphalt und Schotter wechseln sich ab. Dank der breiten Reifen kommen wir gut mit schlechten Wegen klar. Da die eigentliche Straße zum Reschenpass für Radler gesperrt ist, folgen wir dem Radweg mit einem kurzen Abstecher in die Schweiz. Bis hierhin haben wir an diesem Tag schon 80 km und einige Höhenmeter in den Beinen. Doch wir wollen unbedingt rauf auf den Pass. Ab Martina in der Schweiz schlängelt sich die Engardinerstraße Serpentine für Serpentine den Pass auf die Naudererhöhe hinauf. Hier bekommen wir auch gleich eine Kostprobe italienischer Fahrkünste. Bei Gegenverkehr überholen, den Weg abschneiden, Verkehrsregeln?… Nessun Problema! Auf dem Campingplatz auf dem Reschenpass wollen sie uns nicht zelten lassen. Zu kalt! - die Aussage. Dann halt nicht, denken wir uns und fahren weiter zum Reschensee und stellen unsere Zelte auf. Kalt ist es die Nacht sicherlich, bei knapp unter 0°C und einer kräftigen Brise Wind haben wir fünf Schichten Kleidung an. Aber der schöne Ausblick auf den See hat sich gelohnt.
Auf dem Weg nach Meran ziehen wir Schicht für Schicht aus. Die Apfelbäume fangen an zu blühen und die Landschaft ändert sich. Im Sommer ist der Radweg zwischen Reschensee und Meran sicher sehr stark befahren und wir sind froh, nicht in der Hauptsaison unterwegs zu sein. Uns kommen einige Rennradfahrer auf ihren Trainingsfahrten entgegen. Sicherlich optimale Trainingsbedingungen bei angenehmen Temperaturen.
In Meran heißt es noch einmal Abschied nehmen von Andis Bruder, der uns bis hierhin begleitet hat. Es war eine schöne Zeit, zu dritt unterwegs zu sein. Jetzt heißt es auch für uns erst einmal umstellen. Außerdem trennen wir uns von ein paar Dingen, die wir nicht mehr benötigen. Viel leichter ist unser Gepäck jedoch trotzdem nicht geworden.
Wir verbringen unseren ersten Ruhetag auf einem Campingplatz bei Meran. Bei sonnigem Wetter sind T-Shirt und kurze Hose angesagt. Aufräumen, Wäsche waschen und trocknen, Räder warten und Bilder sichten stehen an. Außerdem sind wir am Überlegen, wie wir weiterfahren. Eigentlich wollten wir weiter durch Italien in Richtung Slowenien. Kurzfristig entscheiden wir uns für die zweite Variante und fahren von Bozen aus das Eisacktal über Brixen in Richtung Brenner. Nein, wir wollen nicht wieder zurück! Wir sind immer noch auf dem Weg in Richtung Slowenien, auch wenn das vielleicht nicht so aussieht. Auf der „Brenner-Rad-Autobahn“ sind nur vereinzelt Radler unterwegs. Wir verlassen das Eisacktal und folgen dem Pustertal in Richtung Bruneck. Auf dem Weg treffen wir ein Radlerpärchen aus Innsbruck, welche auf dem Weg nach Rom sind. Wir fahren ein Stück zusammen. Wir fahren weiter die Drau entlang nach Österreich, über Lienz nach Villach. Wir gewöhnen uns so langsam an die Blicke der Menschen. Nein, unsere Räder haben keinen Motor! Ja, wir bewegen das ganze Gepäck mit reiner Muskelkraft! Ahaa...!? So ganz glauben wollen das die Wenigsten.
Von Villach aus geht es für uns weiter nach Slowenien. Aber hierzu aber bald mehr…
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Ute (Samstag, 16 April 2016 19:29)
Uii, da habt ihr ja schon einiges geleistet. Ich wünsche euch weiterhin gutes Wetter.
Ronald Pföhler (Sonntag, 17 April 2016 20:16)
Wirklich sehr interessant!
Lese Euren Blog mit Spannung!
Wünsche Euch weiterhin gute Fahrt und sehr viel Spaß!
Ramona (Montag, 18 April 2016 06:29)
Schön wieder von euch zu lesen! Ihr macht das super! Total spannend und interessant :-)
Martin (Montag, 18 April 2016 11:55)
Super Fotos und interessante Route.Auch mutig gleich in die Alpen zu fahren. Respekt,
Michael (Montag, 18 April 2016 17:56)
Toller Blog- verfolge alles mit Respekt und Bewunderung. Viel Kraft für euch.
Werner Esslinger (Dienstag, 19 April 2016 09:34)
Jetzt seid Ihr aber turbo mäßig unterwegs, ist das Essen dort so lecker ?
Steffi & Andy (Dienstag, 19 April 2016 10:07)
Vielen Dank für die vielen tollen Kommentare.
@ Werner: Das Essen ist super! Wir kochen nämlich selbst ;-).
Jeder Einkaufsladen ist ein Erlebnis für uns mit neuen Produkten und ganz viel zum probieren.
Jürgen (Samstag, 23 April 2016 08:23)
Sau cool!!!!
Habe fertig!
Andrea (Freitag, 29 April 2016 06:42)
Ich bin 4 Jahre mit meinem Partner in den 80iger Jahren um die Welt gefahren , von Deutschland nach Pakistan , Afghanistan ,Indien , dann USA und Zentral Amerika , dann sind wir schwanger geworden und haben uns in Florida niedergelassen. Unser Zelt sah wie Eures aus. Freue mich so sehr ,Euren Blog zu lesen , geniest es , ihr macht's richtig !
MARKUS (Donnerstag, 05 Mai 2016 17:29)
JE LANGER MAN UNTER WEG IST DESTO MEHR MERGT MANN WIE WENNIG MAN BRTAUCHT UM GLUCKLICH ZU SEIN
MARKUS (Donnerstag, 05 Mai 2016 17:36)
ICH BIN SEIT 4 JAHREN MIT DEM FAHRAD UNTERWEGS UND WERDE NOCH VIELE JAHRE WEG SEIN ES IST UNBEGREIFLICH WIE SCHONN ES IST FREI ZU SEIN MIT MEINER REISE MOCHTE ICH ZEIGEN DAS ES AUCH FRIEDLICH GEHT UND MANN SEIN EIGENES BILD MACHEN SOLLTE UND NICHT ALLES GLAUBEN DARF WAS DIE MEDIEN SAGEN ODER SCHREIBEN GLAUBT AN EUCH UND HABT VERTRAUEN IHR SCHAFFT ES SELBST DAS DUNNSTE BAND IST UNYERTRENNBAR WENN MANN GEMEINSAMM IN DIE GLEICHE RICHTUNG YIEHT IHR SCHAFT DAS EURER TRAVLLER MARKUS IN GEDANKEN BIN ICH BEI EUCH ALLES FANGT MAL KLEIN AN ICH WERDE SOLANGE ES MIER GEFALLT IMMER OUN THE ROUD SEIN DENN ES IST NICHT NUR EINE REISE SONDERN IMMER EINE HERZENSSACHE VIEL ERFOLG BEI EUREM TRAUM LEBT IN UND LASST IN VON NIEMANDEM LEBEN